Meine Hommage an die Espadrilles
Irgendwann im April 2018 habe ich mir ganz schicke Espadrilles gekauft. Nach kurzem Tragen haben die extrem am Hacken gescheuert. Wegwerfen kam nicht infrage, also habe ich mir überlegt, was ich damit machen kann. Ich hatte noch etwas Stoff und wollte daraus meine eigenen Espadrilles kreieren. Du musst wissen, ich bin ein ganz großer Espadrilles-Fan!! Als erstes habe ich sie in Einzelteile zerlegt, um die DNA eines solchen Schuhes zu verstehen. Ich wollte mehr über diese Schuhe und dessen Geschichte erfahren.
Beim Auseinandernehmen habe ich festgestellt, dass das gar keine richtigen Espadrilles waren. Originale Espadrilles sind komplett aus Jute, die Sohlen werden von Hand gefertigt und stammen aus Frankreich und Spanien. Aber was ich vor mir hatte, hat mich total enttäuscht. Das waren komplette fake-Espadrilles, bei denen nur die Außenkante mit einem geflochtenen Juteband angeklebt war. Der Rest war eine Plastiksohle. Dazu noch Made in China. Ein absolutes no-go. Was ich in der Hand hatte, hatte gar nichts mit den Espadrilles zu tun, die ich tragen möchte.
Dennoch habe ich mich dran gemacht, das Schnittmuster zu kopieren und den Stoff zu verarbeiten. Das Ergebnis war nicht sehr gut, der Schuh hat gar nicht gepasst. Aber, mein Interesse war geweckt! Ich wollte meine eigenen Schuhe machen. Schuhe, die passen und aus authentischen und natürlichen Produkten hergestellt sind. So begann die Suche nach passenden Stoffen, Schnitten, Garnen, Nadeln, und natürlich den Sohlen. Im Lauf der Zeit entwickelte sich die Erkenntnis, dass ja nicht nur ich dieses Bedürfnis nach selbst designten und selbst hergestellten Schuhe habe. Also habe ich mich dazu entschlossen, Palomaar zu gründen, um auch dir dieses Erlebnis zu ermöglichen. Dann musste «nur noch» die Webseite her – und seitdem gibt es Palomaar.
Palomaar – design the shoe you love ist für Kinder, Mädchen, Mütter, Tanten, Patentanten, Grossmütter, Urgrossmütter, die Freude am Selbermachen und Selbstgemachtem haben und diese Freude mit lieben Menschen teilen möchten.
Nachhaltigkeit, Authentizität und Made in Europe sind mir ein großes Anliegen. In enger Zusammenarbeit mit deutschen Profis aus der Schuhproduktion wurden und werden verschiedene Schuhmodelle entwickelt. Die Originalsohlen werden in Spanien produziert, Garne und Nadeln kommen aus Europa.
Meine Hommage an die Handarbeit
Schon als Kind kam ich mit dem Nähhandwerk und der Handarbeit allgemein in Berührung. In den Schulferien hat mir Oma Uschi gezeigt, wie man Topflappen häkelt. Von meiner Oma Elfriede habe ich immer selbst gestrickte Stulpen bekommen. Ein Paar habe ich immer noch, die hüte ich wie meinen Augapfel.
Wenn ich bei meiner Freundin zu Besuch war, saß ihre Mama oft an der Nähmaschine. Als Schneidermeisterin hat sie schwuppdiwupp tolle Sachen für sich und die Tochter genäht. Ich saß wie gebannt daneben und durfte ihr über die Schulter schauen. Ich war davon fasziniert, wie schnell alles ging und einfach aussah. Zusammen mit ihr habe ich das erste Mal eine Nähmaschine bedient. Unter ihren Augen habe ich meine erste krumme Naht gemacht. Für mich ein voller Erfolg.
Irgendwann bekam ich eine Nähmaschine von meiner Omi Uschi und habe mich daran versucht. Soo einfach war das dann doch nicht. Im Vergleich zu heute gab es damals für junge Menschen nicht so viele Unterstützung, um das Nähen zu erlernen. Mit der Zeit geriet dieses Hobby immer mehr in Vergessenheit und ruhte viele Jahre.
Zwischendurch habe ich gehäkelt und gestrickt. Mein Problem dabei ist, dass man im Sommer schon die Wintersachen beginnen muss, wenn man rechtzeitig fertig werden will. In der Sommerhitze mit einem dicken Wollknäuel auf dem Schoss zu stricken hat mich nicht so gereizt. Andererseits dauert es immer so lange, bis das gestrickte Teil fertig ist. Und dann noch das Maschenzählen – naja, nicht so meins.
Eines Tages kam mir die alte Nähmaschine meiner Omi wieder in die Hände und wurde sogleich aktiviert. Vieles musste ich wieder neu lernen, aber das Nähen, Stoffauswahl, Designauswahl etc. haben sofort ganz viel Spaß gemacht. Meine Leidenschaft war wieder geweckt. Und so nähte ich ein paar Jahre für mich und Freunde Taschen, Röcke, Kleider, Schals, Mützen etc. Zwischendurch darf ich auch die ramponierte Motocross-Ausrüstung von meinem Mann flicken 😉
Meine Hommage an die Frauen in meiner Familie
Mit viel Leidenschaft, aus Liebe zum Selbstgemachten und natürlichen Materialien haben wir Palomaar entwickelt. Dank der Geduld meiner Großmütter habe ich den Zugang zur Handarbeit gefunden. Ein besonderer Dank geht an meine liebe Mama, auf deren Unterstützung ich mich in allen Lebenslagen 100% verlassen kann.
Dank der Frauen in meiner Familie ist Palomaar Wirklichkeit geworden – ihnen ist Palomaar gewidmet.